Aus dem Kapitel „Bewegungen“ in „Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch“ kookbooks, Berlin 2013
Mich interessieren an einer Bewegung die subjektiven Eindrücke, die man von ihr haben
kann, entweder als Person, die die Bewegung ausführt, oder als Person, die jemand
anderen in der Bewegung betrachtet.
In den Variationen der Ausgangstexte verfolge ich das Prinzip, (meistens) an seinen
letzten Vers anknüpfend, das Wortmaterial des Gedichts variierend zu benutzen.
(Anmerkung für den/die Übersetzer/in: Ich wurde von Peter Geist eingeladen mit der
Bitte, eine Performance zu zeigen. In dieser Performance spreche/lese ich die folgenden
Gedichte. Da ich in meiner Performance nicht immer die Variationen mitspreche, sind
hier einige Gedichte ohne die Variationen. Die Übersetzung der Variationen dürfte
eventuell schwierig werden. Es darf auch sehr frei übersetzt werden. Vielleicht wäre
deswegen die Übersetzung meiner Anmerkungen von oben hilfreich für die
Zuhörer/Leser. Vielen Dank!
Es wird auch gesprochenen Text zwischen den Gedichten geben, von dem es aber keine
schriftliche Fassung gibt, da ich weitgehend frei spreche. Bitte setzen Sie sich mit mir in
Verbindung, wenn es hier auch Übersetzung geben soll: martina.hefter@gmx.de Tel.
0049/341/9808661).
Mich verabschieden vom Muster
„Aufplustern herbeizaubern“.
Tu ich das Menschenmögliche?
Um meine Stirn der Nebel steigt,
wandert ab zum Nebenmann,
ich fädle mich ins Wachsen, wachse
zur Gestalt, normal entwickelt, falte
mein Verlangen nach Dasein,
verlängere mein Scheuen, schrumpfe
Umrisse rund, fahre Achsen ein.
Zwinkere aus meiner streunenden Form.
So überschatte ich den Nebenmann,
quetsche Zartheit in seine Taschen.
Von der Stirn bis in die Taschen quetscht sich die Achse,
mein Schatten schrumpft in Gestalten, überwachsen
von einem Verlangen. Umrisse, gefaltet:
in diesem Dasein normal.
Viele Menschen, mich musternd.
Ihnen zwinkere ich scheu fädelnd zu.
Ich bin kein Streuner.
Was ich tu, ist möglich.
Ein Abschied von Zauberei.
Pose: Der Pate, obschon, labiler. Ich mime ein Bankhaus mit Glasfront,
Springbrunnen innen. Wies umkippt. Die Banker scharen sich bitte
inniger um mich, ein Mü. Man schwimmt bald im Zuviel, das einen stützt.
Was einen stützt, wird selber schwimmen, Sumpf sein,
denke ich und wünsche mir Arme an den Kopf, bald natürlich
auch Beinchen: ich, umgebaut für den Zugriff.
Ein Umfang, mit Würde gefüllt, Reichtum,
Schwerkraft, wiederhole ich die Sequenz: die Pose
schon viel stabiler, ich mime etwas aus Klinker,
Gewicht, darüber ein Himmel.
Ich gehe stehend als kühler Weinkeller durch, rolle später
nach Hause in einem der Fässer.
In einem der Fässer schwimme ich, mime
umgebaut Würde, eines Hauses Schwere, derart
labil gestützt, wünsch ich mich – kippe bald um –
aus diesem Sumpf, natürlich.
Die Paten der Bank rollten in den Keller
kein Geld, ich bestehe nur aus wenig Gewicht.
Springe bald ins Glas, ich Arme, ich wiederhole:
nach Hause gehen macht nicht reich,
habe nur noch meine Beinchen.
Man müsste innig posen
mit den Stabilen, die Stabilen aber,
sie scheren sich nicht.
Als wäre mein Körper mit Standards bewachsen.
Er ist nicht hingefallen,
badet im Gegenteil von Alarm.
Die tastbaren Quaddel im Rasen
besagen: Es bleibt spannend.
Ich übe zappeln beim Atmen,
mein Drang nach Haltung,
Gestalt eines antiken Kriegers,
am Knie erwischt,
aber lebend, Wellen winziger Beben
huschen als Zucken in die Grube
unterhalb des Munds.
Ich schlage mich herum
mit Bucheckern.
die man nicht kennt
Von der Bewegung den Aspekt des Imperialen
isolieren. Vier Eckchen festzwecken mit einem Hupf.
Was in deinem Blickfeld lebt gehört jetzt dir, aber
schlupfe unter, wo du nicht ruhen darfst, flirre im Glitter,
aufs nächste Level: fünf Eckchen beherzigen,
sie poppen beim Drauftreten auf. Bausche aus Raum.
Tauch hinein, grätsche in Nester, lese
von Scheiteln der Gäste Pailletten
im Gestus des Verschwendens,
hangel dir Lämpchen von Wänden, quetsche
plötzlich aus Herumstehen Turns.
Hechte zuletzt in Szenen aus Kill Bill.
Zeige auf Herzchen.
Wie das Angestupstwerden puscht. Ich pulse.
Bleib so, ich kaufe, surfe – Surplus – auf Trugblüten,
dufte, koste von diesem ausgesprochnen Gold.
Der Trick mit dem Schwanenhals.
Schaff das noch mal so rasch,
ich fahre per Tacker die Umrisse nach.
Immer das ganze Meer trinken, immer mich werfen
in uraltes Repertoire: gehen wie unter Wolken,
das muss ich endlich verlernen.
Einfach spazieren. Gern patzen. Mitten spinnen im Reden
über Wertpapiere und Flieder. Ich zeig dir im Gehen
das Glimmen.
Ich zeige dir gehen als Trick. Schaffen wir das ohne Patzer?
Gern in den Flieder, mit Trinken.
Ich bin nicht aus Papier.
Wertsachen wären jetzt dufte. Bleib in den Puschen,
dein Puls wirft dich um, hier sind festgetackerte Blüten,
die kannst du verkaufen.
Reden wir einfach nie wieder.
Immer surfen wir gleich
mitten unter die Schwäne, was kostetet uns das?
Was wir spinnen, ist etwas zu golden.
Ich verlernte, durch Repertoires zu spazieren,
jetzt stupsen wir an die Umrisse der Wolken.
Teilchen, Welle,
mich durchgehend,
find ich mich sitzend
im Schweben.
Jag ich mir nach, minimal?
Membran sein oder brav
standhalten der Anflut
Ausmaße? In dieser Haltung sieht man
alles zu viel: Ich, um die Ecke
segelnd, bewölke die Hüpfburg,
Kinder stieben davon,
weil ich, Riese, reise, im Schneidersitz.
Bugsiere diesen Gedanken
die Straße hinunter, zum Workshop
Innehalten heute.
Wie getrickst wirken soll Simples,
simpel, schlicht jeder Trick, ich
stürz ins Dazwischen, und brilliere
ich im Freeze, bitte knipst mich.
Sich verwickeln ins Gelingen, obs glückt
oder nicht, twisten mittendrin, wo Mitten
sich entziehn dem Thema, rühren an Tilts,
sich türmen, dazu nicken, sich schleppen, wohin
die Spur einen zieht, nach links, dann kippen,
kick, Aal sein oder Eis, Wolke oder Wetter,
ich schraub den Sachverstand höher, verstehe,
wie ich verstehe, eins weiter, spring
ins nächste Wissen, wieder raus hüpfen,
Lernen besiedeln wie Pilz, ich schieße
über, man kann es Tüfteln nennen,
bitte knipst. Simpler Trick.
Von simplen Tricks was verstehen –
ich weiß einen Aal um Eis zu wickeln,
Spuren von Wolken zu schießen, aber
bitte jetzt nicht nicken, wo mein Knipsen
zu gelingen scheint, ich will das Glück
freezen, ich türme in eure Mitte.
Niemand wird sich entziehen, sobald
ich springe oder hüpfe, niemand wird
kippen, mit einem Twist dazwischen.
Tüfteln ist kein Thema. Wir müssen
ungerührt brillieren.
Ich spiele rechtschaffen mit Sound, bitter
und scharf seien seine Farben, schick
Impulse in meine Frisur, nutz ihren Schwung.
Ich schraube mich in Luft, nicht wirklich
nüchtern, nicht wirklich überschäumend.
Dann verschachtelte Parts, die eine andere schütteln.
Ja, ich hänge gern in meinen Rippen.
Meine Rippen sind verschachtelt,
jemand schüttelt mich mit Schwung,
überschäumend sein Impuls.
Meine Frisur hängt verspielt,
luftig verschraubt mit Wirklichkeit.
Schärfe ist in allen Farben.
Ich werde das nüchtern kaum schaffen.
Tělo mám jak obalené standardními postoji.
Nezhroutilo se,
jen se prolomilo v opak poplachu.
Z hmatatelných výdutí v trávníku
lze stále vytušit napětí.
Učím se zmítat dechem,
udržovat stabilitu,
postava antického bojovníka
zasaženého v podkolenní,
stále naživu, v lehounkém chvění vln
smýkne se v záškubu do prohlubně
pod klenbou rtů.
Protloukám se, metám kolem
sebe bukvicemi.
Póza: Kmotr, váhavý, rozkolísaný. Hraju pantomimu bankovního domu s prosklenou fasádou,
uvnitř fontánka. Převrácená. Bankéři, prosím, shlukněte se kolem mě
ještě těsněji, ach, ještě trošku. Už brzy poplaveme v přespříliš, každý zajištěn.
Každá jistota však bude odplavena, spláchnuta do bažin,
mám dojem, že obmyslím si paže kolem hlavy, a taktéž
i nožičky: já, přeskupená na podnose.
Obkrouženost sevřená ve vážnosti, bohatství,
gravitace, sekvence se opakuje: póza
o poznání stabilnější, hraju pantomimu cihlových obkladů,
Tíže a nad ní jakési nebe.
Propletu se tím vším jak labyrint vinného sklípku, potom to valím
domů v jednom ze sudů.
Tak jako vymrští pošťouchnutí. Pulzuji.
Teď se mi nehýbej, nakupuju, surfuju po akáciích,
voním se, okouším to evidentní zlato.
Ukaž mi ještě jednou ten
trik s labutím krkem a já
sjedu tvou siluetu sešívačkou.
Moře vždy vypít až do dna, vždy vrhnout se
v ten pradávný repertoár: musím si odvyknout
chůzi pod mraky.
Jen se tak procházet. Chyby trousit. Brebentit
o šeříku a trzích s akciemi. V chůzi ti ukážu
žár.
Obkroužena detaily, chvilkovým bytím
zdvihne se moje ruka do výše
tak jako nůž, když zajede do másla.
Měla bych všechny pohledy z nádraží
stočit na naše drama, navzájem
rozbíhající se povahy, mám být ztělesněná
přítomnost, vykřičník, zatímco moje myšlenky,
divoce prokvetlé, táhnou pryč do lesů kapradin?
Zřítit se, znovu se posbírat, znovu
se zřítit, v každém ohledu víc než dost.
Tvůj nástup je litanie.
Moje mávání je přiměřené.
Úkol, jeden z mnoha.
Plavu v jednom ze sudů, přebudována hraju
pantomimu vážnosti, tíži domu, na krajně
nestabilních vzpěrách, jen ustát se – brzy se překotím –
vypadnu téhle z břečky, samozřejmě.
Bankovní kmotři se odvalili do sklepa
bez peněz, jsem poskládaná z nehmotnosti.
Brzy skočím do skla, s nohama na ramenou, opakuji,
z chození domů člověk nezbohatne,
už mi zbývají jen nožičky.
Člověk by musel zaníceně pózovat.
na těch stabilních, ty stabilní však
ne a ne se hnout.
Z němčiny přeložil Pavel Novotný